Plastikmüll in den Weltmeeren: Hoffnung auf Besserung?
Das größte Verhängnis für Meeresbewohner ist vielen Menschen noch immer nicht bewusst: Plastik. Zum Beispiel im Frühjahr 2012 verendete an der andalusischen Küste ein Pottwal kläglich – in seinem Bauch fand man 17 Tonnen Plastik. Bislang gingen Forscher davon aus, dass sich insgesamt mehr als 100 Millionen Tonnen des Kunststoffes in den Weltmeeren angesammelt haben – Tendenz steigend. Nun macht eine Studie der University of Western Australia aber ein bisschen Hoffnung.
Das Problem:
Viele Meeresforscher sind besorgt: Sie befürchten ganze Inseln aus Plastikmüll – bis zu 100 Millionen Tonnen – in den Ozeanen, die das Leben von Fischen, Seevögeln oder Kleinstorganismen nachhaltig bedrohen. Das Problem: In den Meeren hält sich Plastik sehr lange – bis zu 450 Jahre dauert es, bis sich zum Beispiel eine PET-Flasche vollständig zersetzt hat. Auf dem Weg dorthin wird sie durch die UV-Strahlung in gefährliche Mikropartikel gespalten, deren Durchmesser unter einem Millimeter liegt. Dadurch wird der Kunststoff besonders gefährlich für die Meeresbewohner, da sie diese auf natürlichem Wege durch das Wasser aufnehmen. Dabei ist es nicht unbedingt nur Müll von den Stränden, der in die Weltmeere gelangt – durch die lange Haltbarkeit des Kunststoffs kann dieser über Jahre hinweg durch den Wind in das Meer getrieben werden. Nur eine geringe Menge wird anschließend wieder an den Strand gespült – ein Teil sinkt sofort an den Meeresgrund, der größte Teil des Unrats wird jedoch auf das offene Meer getrieben.
Hoffnung oder besorgniserregende Erklärung?
Die besorgniserregenden Zahlen wurden belegt durch eine Untersuchung von verendeten Meeresvögeln – das erschreckende Ergebnis: 96 Prozent von ihnen hatten Plastik im Magen. Die Müllteile blockieren dabei den Magen-Darm-Trakt der Tiere und somit kann keine weitere bzw. nur sehr wenig Nahrung aufgenommen werden. Ein wenig Hoffnung auf die Besserung des Problems macht aber nun eine Studie von der University of Western Australia. Die Forscher werteten 3.000 Oberflächenproben von 141 verschiedenen Orten weltweit aus – und fanden deutlich weniger Mikroplastik als anzunehmen wäre. Zwar wurden in 88 Prozent der Proben Plastikteile gefunden, jedoch in einer sehr geringen Konzentration. Entwarnung kann man nun aber leider noch nicht geben: Die erschreckendste Erklärung ist wohl, dass sich all die vermuteten Partikel bereits in den Körpern der Meeresbewohner befinden. Eine andere Erklärung wäre, dass sich an dem an der Oberfläche befindlichen Mikroplastik Kleinstorganismen festgesetzt haben. Dadurch wird es schwerer und sinkt in tiefere Wasserschichten ab.
Blick für wertvolle Ressourcen schärfen
Doch egal, woran die geringe Konzentration nun wirklich liegt: Die Forscher sind sich einig, dass gegen die globale Bedrohung durch Kunststoff in den Meeren dringend etwas getan werden muss. Man spricht sich zum Beispiel für Recycling-Initiativen aus, die den Blick für die eigentlich wertvolle Ressource Plastikmüll schärfen sollen. Zudem appellieren Sie auch an die Bürger selbst: Schon kleine Veränderungen im Alltag können wirklich zu einer nachhaltigen Besserung führen!
Fotoquelle: Thinkstock, iStock, SablinSimilar Posts: