RMIG-Gruppe verstärkt Engagement in der Schweiz
Der Weltmarktführer für Lochbleche, RMIG, arbeitet mit einem Netz von 13 europäischen Niederlassungen. Der Director of Sales DACH Frank Regitz will nun das Engagement in der Schweiz verstärken. Der Hintergrund sind die stabile Nachfrage auf diesem umsatzstarken Markt, aber auch besondere Herausforderungen durch die Aufwertung des Franken zu Jahresbeginn.
Lochbleche werden für zahllose Industrieanwendungen benötigt: Ob Automotive, Lautsprecher und Lüftungsgitter, Medizintechnik und Abwasserreinigung, überall kommen die gestanzten oder perforierten Bleche zum Einsatz. In 125 Jahren Unternehmensgeschichte hat die RMIG-Gruppe immer wieder neue Anwendungen und Technologien entworfen und insbesondere für Kunden individuelle Lösungen entwickelt.
In der Schweiz erfolgte der Vertrieb zunächst über die die RM Heer Lochbleche AG (bis 2010), dann übernahm die RMIG AG als reine Vertriebsgesellschaft das Schweizerische Geschäft am Standort Olten im Kanton Solothurn. Hier erläutert Frank Regitz die neue Vertriebsstrategie.
MEM-Betriebe – das Rückgrat der Schweizer Wirtschaft
Kunden in der Schweiz kommen insbesondere aus der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie (MEM). Diese Branche sieht zwar den Umsatz stabil bei hohen 85 Milliarden CHF. Die Branche ist mit neun Prozent vom Bruttoinlandsprodukt und 330.000 Mitarbeitern ein Schwergewicht der Schweizer Wirtschaft. Aber die MEM-Betriebe sind auch besonders stark von der Aufwertung des Schweizer Franken getroffen, wie eine Umfrage des Verbandes SwissMEM ergab.
Fast ein Drittel der befragten Betriebe rechnet für das Jahr 2015 mit Verlusten, die sich aus der Aufwertung des Franken ergeben. Im Februar wurde der Wechselkurs des Franken vom Euro gelöst, schlagartig fiel der Kurs von 1,20 Euro auf nur noch rund 1,05 Euro. Schweizerische Anlagen und Maschinen werden daher im Ausland teurer. Bei einem Exportanteil von 78 Prozent, vor allem in Euroländer, müssen die betroffenen Betriebe nun Auftrags- und Umsatzverluste verkraften.
Herausforderung für den Vertrieb
Auch mittelfristig wird sich die MEM-Branche anpassen müssen. 16 Prozent der befragten Unternehmen gaben an, ihre Fertigung zumindest in Teilen ins Ausland zu verlegen, falls es dauerhaft bei der Aufwertung bleibe. Diese Lösung steht allerdings nur den größeren Maschinenbauern offen.
Die Firma RMIG steht auf dem schweizerischen Markt in diesem Jahr daher vor besonderen Herausforderungen – in der Branche kommt es vielerorts zu Gewinneinbrüchen. Andererseits werden ihre schweizerischen Kunden den Aufwertungsschock absorbieren, die Prozesse anpassen und eventuell sogar gestärkt aus der Krise kommen.
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