Das Rückgrat der deutschen Wirtschaft – Familienunternehmen
Sie zählen zu den wichtigsten Säulen im deutschen Wirtschaftsleben: Familienunternehmen. Anders als börsennotierte Großkonzerne, welche ihr Augenmerk oftmals auf eine kurzfristige Maximierung der Gewinne richten, planen familiengeführte Unternehmen strategisch in deutlich längeren Zeiträumen – sie verstehen sich zumeist als ein generationenübergreifendes Projekt.
Den Durchbruch schaffen ohne fremde Teilhaber
Wer den Begriff Familienunternehmen hört, denkt meist an einen kleineren bis mittleren Betrieb mit maximal dreistelliger Angestelltenzahl. Doch es gibt auch große Marken mit fast hundertprozentigem Bekanntheitsgrad in Deutschland, die sich fest in Familienhand befinden. Eines dieser Unternehmen ist der Kaffeegigant Tchibo. Trotz eines jährlichen Umsatzes von mehr als 3,5 Milliarden Euro und über 12.000 Mitarbeitern in Deutschland, gehört Tchibo weiterhin zu einhundert Prozent der Familie Herz. Gegründet wurde das Unternehmen 1949 in Hamburg. Aus den Anfängen eines reinen Kaffeerösters entwickelte sich über die Jahrzehnte ein Lebensmittelkonzern mit zahlreichen Beteiligungen im In- und Ausland bis hin zur Übernahme des Zigarettenproduzenten Reemtsma. Gleichzeitig unternahm der Tchibo Konzern eine breit angelegte internationale Expansion in viele Länder Europas sowie in die Türkei und die Vereinigten Arabischen Emirate und zählt damit auch im globalen Bereich zu den wichtigsten Lebensmittelkonzernen.
Auf Tradition setzen
Im Gegensatz zu Tchibo ist die überwiegende Mehrheit familiengeführter Unternehmen vor allem regional verankert. Ein Beispiel hierfür ist der Wurstproduzent Schwarz Cranz. Gut hundert Jahre älter als Tchibo legt das Unternehmen noch heute besonderen Wert auf seine Altländer Herkunft. Der Firmenname setzt sich aus dem Namen der Familie Schwarz und dem des Hamburger Stadtteils Cranz zusammen. Der große Klassiker des Hauses, die Altländer Mettwurst, wurde 1909 kreiert. Bei der Schinken- und Wurstproduktion setzt Schwarz Cranz bewusst auf die Verbindung von althergebrachter Handwerkskunst mit innovativen Neuerungen moderner Technik. Gerade aufgrund dieser Eigenschaften werden Familiengesellschaften auch als Arbeitgeber besonders geschätzt. Denn Familienbetriebe bieten meist spannende und breit angelegte Arbeitsfelder bei gleichzeitig hoher Jobsicherheit.
Gesunde Zahlen belegen den Erfolg
Von den in Deutschland tätigen Unternehmen sind 99,7 Prozent Teil des Mittelstands. Von diesen sind wiederum 95 Prozent fest in der Hand von Familien. Entsprechend sind fast zwei Drittel der Beschäftigten in Deutschland bei einem Familienunternehmen angestellt. Aufgrund des weiter wachsenden Anteils der Selbständigen in Deutschland wird dies auch in Zukunft so bleiben.
Artikelbild: contrastwerkstatt – FotoliaSimilar Posts:
Werbung