Neuer Aufschwung für die Weltwirtschaft
Der Internationale Währungsfonds (IWF) erfreut mit einer positiven Prognose für das diesjährige Wachstum der Weltwirtschaft: Die ökonomische Leistung soll sich um 3,7 % erhöhen, auch die EU-Zone erholt sich. Die Vertreter der Organisation warnen aber vor Euphorie.
IWF prophezeit anziehende Weltkonjunktur
IWF-Chefökonom Olivier Blanchard rechnet für 2014 mit einem Anstieg der weltweiten Wirtschaftsleistung um 3,7 %, für 2015 sagt er ein Wachstum von 3,9 % voraus. Damit würde sich die globale Ökonomie nach der Banken- und Finanzkrise wieder auf einem deutlichen Wachstumskurs befinden. Auch für die Eurozone, welche durch Schuldenkrisen in Griechenland und in anderen Ländern in Turbulenzen geriet, vermeldet er Gutes: Dieses Jahr soll es einen Zuwachs von 1 % geben. Deutschland liegt mit prognostizierten 1,6 % darüber. Die US-Wirtschaft als wichtiger Impulsgeber für die Weltwirtschaft dürfte sogar ein Plus von 2,8 % verzeichnen. Der Chefökonom führt diesen Aufwärtstrend auf einen stärker werdenden Optimismus bei Verbrauchern und Unternehmen und auf eine zunehmende Stabilisierung des Finanzsystems zurück.
Risiken aber längst nicht gebannt
Der IWF verweist zugleich darauf, dass Deflation in der Eurozone und in Japan die wirtschaftliche Erholung gefährden könnte. Bei einer Deflation fallen die Preise, die Umsätze vieler Unternehmen sinken. Dadurch reduziert sich die Wirtschaftsleistung, der Staat nimmt weniger Steuern ein und Firmen entlassen Beschäftigte. Bisher tritt dieses Phänomen nur in wenigen Krisenstaaten wie Griechenland auf. In den meisten anderen Staaten steigen die Preise, wenngleich in niedrigem Umfang. Deshalb sieht der IWF noch keine akute Bedrohung, er empfiehlt aber eine vorsichtige Strategie der Notenbanken. Die Europäische Zentralbank und die japanische Notenbank haben die Zinsen auf historisch tiefe Niveaus abgesenkt, um die Konjunktur zu unterstützen und die Kosten für staatliche Verschuldung zu reduzieren. Wenn sie nun die andere Richtung einschlagen wollen, sollten sie laut IWF behutsam vorgehen. Zu rasche Zinserhöhungen könnten zu Deflationstendenzen und einem Ende des Wirtschaftsaufschwungs führen.
Positiver Trend, Gefahren existieren weiter
Die IWF-Prognose bestätigt den Eindruck vieler Manager und Finanzexperten: Mit der Weltwirtschaft geht es nach schwierigen Jahren wieder aufwärts. Die Warnhinweise des IWF verdienen aber ebenfalls Beachtung. Von einem robusten Aufschwung kann noch keine Rede sein, die falschen Entscheidungen der Notenbanken könnten das Wachstum schnell abschwächen.
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